Der Dünndarm ist ein 5-6 Meter langer Schlauch, der aus einer relativ dünnen Muskelschicht und einer stark gefälteten Schleimhautschicht besteht. Im Dünndarm wird der Nahrungsbrei, der im Magen vermengt wurde, weiter verdaut. Dabei werden Nährstoffe durch die Darmwand in das Blut aufgenommen.
Er wird in 3 Haupt-Abschnitte unterteilt:
Der Zwölffingerdarm schließt beginnt am Magenpförtner. Er ist nur etwa 30 cm lang, liegt im Oberbauch und bildet in der Form ein großes C. In den Zwölffingerdarm münden die Gänge der Verdauungsdrüsen (Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse).
An den Zwölffingerdarm schließen sich Leer- und Krummdarm an, die sich äußerlich nicht unterscheiden. Diese Darmanteile bilden zahlreiche Schlingen, in denen der Nahrungsbrei über viele Stunden engen Kontakt mit den Verdauungssäften und der Darmoberfläche hat. Durch die Länge des Dünndarmes und seiner gefälteten Schleimhaut hat der Dünndarm eine große Oberfläche (400-500 Qadratmeter), mit der etwa 9 Liter Wasser, zahlreiche Vitamine und andere Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen werden können. Desweiteren bildet der Dünndarm zahlreiche Hormone, die für das gesamte Verdauungssystem wichtig sind. Die Lymphsysteme am Dünndarm und in der Dünndarmwand (darmassoziiertes lymphatisches Gewebe) spielen eine wichtige Rolle in der Abwehr von Bakterien, Viren und schädlichen Fremdstoffen.
Der Dickdarm ist dicker als der Dünndarm, ist etwa 1 Meter lang und umgibt den Dünndarm wie ein Bilderrahmen. Die Dickdarmanteile haben eine dünnere Schleimhautschicht, da hier kaum noch Nährstoffe aufgenommen werden müssen. Im Dickdarm wird dem Nahrungsbrei erneut Wasser entzogen und Schleim (als Gleitmittel) zugeführt. Bei Entzündungen des Dickdarmes kann diese Schleimproduktion als Abwehrmaßnahme erhöht werden und zu reinen Schleimstühlen führen.
Unterschiedliche Viren, Bakterien und Einzeller leben im Dickdarm und gehören zur natürlichen sogenannten Darmflora (Mikrobiom). Eine gesunde Darmflora ist für eine geregelte Verdauung wichtig, da sie dem Körper helfen, auch schwer verdauliche Inhaltsstoffe aufzuspalten und damit zu verwerten.
Der Dickdarm wird in mehrere Abschnitte unterteilt:
Der Blinddarm ist der Beginn des Dickdarmes und hat seinen Namen von seiner blindsackartigen Form. An diesem Blindsack befindet sich ein 2-10 cm langer schmaler Fortsatz, der sog. Wurmfortsatz. Die Wand dieses Wurmfortsatzes (Appendix) besitzt deutlich mehr Lymphbahnen als der übrige Dickdarm. Damit zählt dieser Teil des Darmes als sog. Abwehrorgan gegen Krankheitserreger und Parasiten.
Der Grimmdarm (Kolon) wird nochmals nach seiner Lage im Körper unterteilt in:
Alle Anteile des Grimmdarmes besitzen strangartige Muskelzüge als Wandverstärkung und zur Unterstützung der Transportfunktion des Darmes.
Der Mastdarm ist der letzte Teil des Dickdarmes. Hier findet keine Verdauung mehr statt, dieser Darmanteil hat vielmehr eine Speicherfunktion für den Kot, so dass dieser nicht ständig, sondern in individuellen Portionen ein- oder mehrmals am Tag ausgeschieden wird. Der Kot kann aber auch bis zu 5 Tagen im Mastdarm verweilen, bevor er ausgeschieden wird.
Der Endabschnitt des Verdauungskanals, der sog. Analkanal und After dient als Verschlussmechanismus. In diesem Bereich ist die Muskelschicht zu einem mehrschichtigen sog. Schließmuskel-System („Sphinkter“) verstärkt, der noch von einem Venenpolster unterstützt wird (Hämorrhoidalvenen).
Angeborene Fehlbildungen können sich als Dünndarm-Nabel-Fistel oder als Ausstülpung der Dünndarmwand nach außen (das so genannte Meckel-Divertikel) äußern. Diese Divertikel können ähnliche Beschwerden wie eine Blinddarmentzündung hervorrufen.
Nässen des Nabels, plötzliche anhaltende Schmerzen im Bauch mit Fieber, Krankheitsgefühl.
Ärztliche körperliche Untersuchung, Blutentnahme, Ultraschall, evtl. Bauchspiegelung.
Eine Nabelfistel sollte operativ entfernt werden, wenn sie dauernd nässt. Ein Meckel-Divertikel wird meist im Rahmen einer Blinddarm-Operation gefunden, da sich die entsprechenden Beschwerden ähneln. Das Divertikel kann meist ausgeschnitten werden, ohne einen Teil des Dünndarms zu entfernen. Wenn operiert werden muss, stehen uns zwei Verfahren zur Verfügung: Die schonende, minimal-invasive Methode oder die offene Operation mit einem Bauchschnitt. In der Regel verlaufen diese Operationen komplikationslos.
Nur wenige Patienten entwickeln Tumore im Dünndarm. Hier planen wir die operative Therapie und das weitere therapeutische Vorgehen immer individuell und besprechen es ausführlich mit jedem einzelnen Betroffenen.
Der Wurmfortsatz ist ein fingerförmiges Anhängsel am Anfang des Dickdarmes im rechten Unterbauch.
Dieser Anfang des Dickdarms ist der eigentliche „Blinddarm“, der sich aber meist nicht mit entzündet. Bisher ist nicht bekannt, welche Funktion der Wurmfortsatz besitzt. Ebenso wenig sind bisher Nachteile bekannt, wenn der Wurmfortsatz entfernt wurde.
Spricht man von einer Blinddarmentzündung ist eigentlich die Entzündung des Wurmfortsatzes gemeint. Eine Appendizitis kann sehr plötzlich und ohne erkennbaren Auslöser entstehen. Vorbeugende Maßnahmen gegen eine „Blinddarmentzündung“ sind daher auch nicht bekannt.
Eine Blinddarmentzündung tritt häufiger im Kindes- und Jugendalter auf. Doch auch Erwachsene und Senioren können daran erkranken.
Symptome:
Plötzlich auftretende Schmerzen im rechten Unterbauch oder Schmerzen, die am Bauchnabel beginnen und dann in den rechten Unterbauch ziehen. Häufig treten Übelkeit und Erbrechen, aber nur selten Durchfälle auf. Oftmals Fieber.
Symptome:
Immer wieder auftretende mäßige Schmerzen im rechten Unterbauch, die nach einigen Tagen oder Stunden wieder verschwinden. Manchmal begleitet von leichter Übelkeit aber ohne Erbrechen.
Untersuchungen:
Ärztliche körperliche Untersuchung, Blutuntersuchungen (vor allem Entzündungszeichen), Ultraschall des Bauchraumes.
Bei einer akuten Blinddarmentzündung muss der Wurmfortsatz durch eine Operation entfernt werden. Auch in Notfallsituationen (z.B. nachts) kann dies oftmals über eine Bauchspiegelung, also minimal-invasive Operation erfolgen. Nur in seltenen Fällen muss noch ein größerer Schnitt zur Entfernung des Wurmfortsatzes erfolgen.
Deuten nicht alle Untersuchungen auf eine hoch akute Blinddarmentzündung hin, so kann in Einzelfällen auch ein Behandlungsversuch ohne Operation mit Infusionstherapie sinnvoll sein.
Besteht eine chronische Blinddarmentzündung, d.h. es treten immer wieder die Beschwerden auf und andere Erkrankungen des Bauchraumes sind ausgeschlossen, so kann der Blinddarm in einer geplanten Operation über eine Bauchspiegelung minimal-invasiv entfernt werden.
Ob in einer geplanten Operation bei der chronischen Entzündung des Blinddarms, oder einer Notfallsituation bei der akuten Blinddarmentzündung, die Entfernung erfolgt in unserer Klinik oftmals über eine minimal-invasive Operation. Nur in seltenen Fällen muss noch ein größerer Schnitt zur Entfernung des Wurmfortsatzes erfolgen.
Der Krankenhausaufenthalt nach der Operation beträgt in der Regel zwei bis fünf Tage.
Über drei kleinste Schnitte im Unterbauch werden eine Kamera und spezielle Instrumente in die Bauchhöhle eingebracht. Der Blinddarm wird von seiner Durchblutung getrennt, mit zwei Schlingen oder Klammern verschlossen und vom Dickdarm abgetrennt und aus dem Bauch entfernt. Ist bereits Eiter in der Bauchhöhle, wird zum Ende der Operation eine Drainage in den Entzündungsbereich gelegt, um dem Körper Gelegenheit zu geben, Wundwasser aus dem Bauch heraus zu transportieren. Die Operation dauert im Durchschnitt 40 Minuten.
Nach einer minimal-invasiven Operation sind unsere Patienten schneller wieder mobil und können meist nach zwei bis drei Tagen das Krankenhaus wieder verlassen. Die Risiken von Komplikationen nach der Operation wie Thrombosen, Lungenembolien oder Lungenentzündungen sind bei dieser Methode deutlich geringer. Da man die kleinen Schnitte kaum sieht, sind die kosmetischen Ergebnisse sehr gut.
In den seltenen Fällen einer offenen Operation (bei sehr fortgeschrittenen Entzündungen) erfolgt ein etwas größerer Schnitt im rechten Unterbauch, wenn möglich im Bereich der Bikini-Zone. Nach Eröffnen der Bauchschichten wird auch bei dieser Operationsform zunächst der Wurmfortsatz von seiner Durchblutung getrennt, dann verschlossen und vom Dickdarm abgetrennt. Ist bereits Eiter in der Bauchhöhle wird zum Ende der Operation eine Drainage in den Entzündungsbereich gelegt, um dem Körper Gelegenheit zu geben, Wundwasser aus dem Bauch zu transportieren.
Die offene Operation dauert im Durchschnitt etwa 60 Minuten.
Verwachsungen nennt man Verklebungen von Organen untereinander oder Verklebungen von Organen zur Bauchwand durch Bindegewebe. Sie können nach Operationen entstehen, nach Entzündungen oder Verletzungen der Organe. Bei 10% der Menschen sind Verwachsungen angeboren.
Die genaue Ursache von Verwachsungen (Adhäsionen) sind noch nicht bekannt. Die Bauchhöhle und Organe sind mit einem Bauchfell überzogen. Das Bauchfell ist ein dünner, hautartiger Überzug der Bauchhöhle und der Bauchorgane. Es wird vermutet, dass bei Schädigung des Bauchfells (nach Operationen, Entzündungen oder Verletzungen) vom Körper eine Art „Klebstoff“ gebildet wird, der die geschädigten, aber auch nicht geschädigte Oberflächen miteinander verklebt. Oftmals werden diese „Verklebungen“ vom Körper innerhalb weniger Wochen wieder aufgelöst. Manchmal werden diese Schichten jedoch durch Bindegewebe umgebaut und die betroffenen Organe bleiben miteinander verbunden. In diesem Fall spricht man von Verwachsungen.
Verwachsungen können breitflächig sein, aber auch wie Fäden oder Stränge aussehen.
Oftmals machen Adhäsionen keine Beschwerden. Werden aber die Organe in ihrer Beweglichkeit stark gestört – dies kann auch noch Jahre nach der Entstehung auftreten – so können sie durch „Zug an den Organen zu Schmerzen oder Verdauungsstörungen bis hin zu einem Darmverschluss führen.
Meistens bleiben Adhäsionen ohne Beschwerden. Es können jedoch wiederkehrende ziehende Schmerzen im Bereich der Verwachsungen auftreten. Auch Veränderungen der Verdauung mit Verstopfung, Blähungen oder auch Durchfällen sind möglich. Werden bei Frauen die Eierstöcke in die Verwachsungen mit einbezogen, so kann es zu Menstruationsbeschwerden kommen.
Verwachsungen können nur selten durch Ultraschall oder CT-Aufnahmen festgestellt werden. Besteht der Verdacht auf Adhäsionen werden diese Untersuchungen vor allem durchgeführt, um andere Ursachen der Beschwerden auszuschließen. Dasselbe gilt für eine Darmspiegelung (Koloskopie), die bei dem Verdacht auf mögliche Verwachsungen ebenfalls durchgeführt werden sollte. Die einzige Möglichkeit Verwachsungen sicher zu diagnostizieren ist eine Operation. In der Regel wird hierzu eine minimal-invasive Bauchspiegelung durchgeführt, während der die Verwachsungen direkt gelöst werden.
Darmdivertikel sind Ausstülpungen der Darmschleimhaut und völlig harmlos.
Treten Beschwerden auf, spricht man von einer Divertikelkrankheit.
Entzünden sich die Ausstülpungen (Divertikulitis) können sich starke Schmerzen im linken Unterbauch entwickeln.
Plötzlich auftretende, oder langsam zunehmende aber anhaltende Schmerzen im linken Unterbauch. Selten treten Übelkeit und Erbrechen auf. Häufiger treten zunächst Verstopfung, später Durchfällen auf. Oftmals Fieber.
Ärztliche körperliche Untersuchung, Blutuntersuchungen (vor allem Entzündungszeichen), Ultraschall des Bauchraumes, CT (Computer-Tomographie) des Bauchraumes.
Ist eine Operation bei Divertikelkrankheit oder ihren Komplikationen notwendig, so wird der Schleifendarm entfernt. Dies ist ein Teil des Dickdarmes im linken Unterbauch, der sich leicht S-förmig darstellt und als sog. Hochdruckzone des Darmes bezeichnet wird. In diesem Darmanteil bilden sich bevorzugt die Divertikel.
Bei der Operation werden 30-40 cm des Darmes über minimal-invasive Zugänge entfernt und eine neue Verbindung zwischen den entstehenden Darmenden hergestellt, so dass eine normale Verdauung möglich ist. Somit sind trotz der Entfernung eines Darmanteils nur drei kleine Narben von einem Zentimeter Länge und eine Narbe von etwa fünf Zentimetern Länge in der Bikini-Zone vorhanden, die kosmetisch nicht auffallen.
Bei Notfall-Eingriffen wird jeweils individuell entschieden, ob ein minimal-invasives Vorgehen oder – wie früher üblich – ein etwas längerer Schnitt in der Bauchmitte durchgeführt wird.
Üblicherweise folgt nach der Operation ein eintägiger Aufenthalt auf der Intensivstation zur Überwachung. Da wir zu dem Eingriff einen Schmerzkatheter (PDK) nutzen, können Sie schnell und fast schmerzfrei wieder aus dem Bett aufstehen. Sie können auch bereits am Tag der Operation wieder trinken und Joghurt sowie Brühen zu sich nehmen. Sobald Ihr Darm wieder seine Tätigkeit aufnimmt (er „streikt“ gerne kurz nach einer Operation für eine kleine Weile), erhalten Sie wieder leichte Kost.
Nach fünf bis sechs Tagen kann eine Entlassung aus der stationären Behandlung erfolgen. Ein längerer Aufenthalt ist jedoch auch möglich, wenn Sie noch Zeit zur Erholung brauchen.
Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) ist eine der häufigsten Krebserkrankungen. Im Laufe ihres Lebens erkranken in Deutschland sechs von 100 Menschen an Darmkrebs. Das ist jeder Siebtzehnte. In über sechzig Prozent der der Fälle sind die letzten vierzig Zentimeter des Dickdarms, also der S-Darm (Sigma) und der Mastdarm (Rektum) betroffen.
Zu den ersten Symptomen des Dickdarmkrebses zählen:
Wissenswertes:
Wie bei anderen Krebsarten sind die Heilungschancen verbessert, wenn der Tumor bereits in seinen Frühstadien zu erkannt wird.
Da der Dickdarmkrebs in seinen frühen Stadien keine Symptome verursacht, ist die Früherkennung durch die Vorsorge-Dickdarmspiegelung von herausragender Bedeutung. Deshalb wird eine Vorsorge-Koloskopie ab dem 55. Lebensjahr dringend empfohlen, bei auftretenden Symptomen und Risikopatienten auch eher.
Wissenswert hierzu:
Sollte trotz Früherkennung eine Darmkrebserkrankung auftreten, so liegt die Heilungschance bei über sechzig Prozent, wenn die Behandlung in kompetenter ärztlicher Hand liegt.
Im EVK Lippstadt behandeln wir Patienten mit Tumorerkrankungen nach den modernsten und aktuellsten Wissen und Techniken.
Wir bündeln die Kompetenzen der unterschiedlichen Fachabteilungen für die Behandlung von Krebserkrankungen in unserem fachübergreifenden Tumorboard. Hier werden die Therapiekonzepte aller unserer Krebspatienten interdisziplinär besprochen. An dieser Konferenz, die wöchentlich stattfindet, nehmen Onkologen, Internisten, Chirurgen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Gynäkologen und Pathologen teil.
Seit Jahren sind wir erfolgreich Mitglied im Westdeutschen Darmkrebszentrum (WDC).
Ärztliche körperliche Untersuchung (Abtasten, Abhören, Fingeruntersuchung des Mastdarms) ,Dickdarmspiegelung mit Entnahme von Proben, Ultraschall der Bauchhöhle, Blutuntersuchungen (mit Tumormarkern), Röntgen der Lunge, ggf. CT (Computertomographie).
Dickdarmspiegelung (Koloskopie)
Bei größeren Tumoren können wir durch die Spiegelung Gewebeproben (Biopsien) entnehmen.
Eine Koloskopie führen wir in der Regel unter einer leichten Beruhigungsspritze (Sedierung) durch, so dass der Patient dabei schläft. Die meisten Patienten geben nach der Untersuchung an, dass diese viel angenehmer war als erwartet und lediglich die Abführmaßnahme am Vortag teilweise als belastend empfunden wurde.
Die chirurgische Therapie besteht in der vollständigen Entfernung des Tumors mit angrenzenden Dickdarmabschnitten („Sicherheitsabstand“) unter Mitnahme des Lymphabflussgebietes. Die verbleibenden Darmenden werden wieder miteinander verbunden.
In der Regel wird dieser etwa ein- bis zweistündigen operativen Eingriff in minimal-invasiver Technik durchgeführt. Somit kann auch die Entfernung des Krebses als schonende, schmerzarme Operation mit nur kleinen Narben und geringerer körperlicher Belastung durchgeführt werden. Nur selten muss dieser Eingriff als offene Operation erfolgen.
Die Anlage eines künstlichen Darmausganges ist nur in wenigen Ausnahmenfällen erforderlich.
Üblicherweise folgt nach der Operation ein eintägiger Aufenthalt auf der Intensivstation zur Überwachung. Da wir zu dem Eingriff einen Schmerzkatheter (PDK) nutzen können sie schnell und fast schmerzfrei wieder aus dem Bett aufstehen. Sie können auch bereits am Tag der Operation wieder trinken und Joghurt sowie Brühen zu sich nehmen. Sobald Ihr Darm wieder seine Tätigkeit aufnimmt (er „streikt“ gerne kurz nach einer Operation für eine kleine Weile) erhalten Sie wieder leichte Kost.
Der Krankenhausaufenthalt nach der Operation liegt bei fünf bis zehn Tagen.
Der entfernte Darm wird zu einer feingeweblichen (histologischen) Untersuchung zum Pathologen geschickt. Dort wird der Tumor nach bestimmten Kriterien in Stadien eingeteilt (sog. UICC-Stadien). Bei den Stadien I-IIA ist nach der Operation keine medikamentöse Nachbehandlung (Chemotherapie) notwendig. Ab dem Stadium III, das bedeutet, wenn mindestens einer der entnommenen Lymphknoten bereits befallen ist, wird eine unterstützende Chemotherapie empfohlen.
Wir unterstützen die Initiative für Darmkrebsvorsorge durch Teilnahme an der Kronkorkenaktion und durch regelmäßig stattfindende „Darmtage“ im EVK Lippstadt.
Hämorrhoidalvenen gehören zum Schließmuskelapparat des Afters. Nur wenn sie sich vergrößern und Beschwerden machen müssen sie therapiert werden. Vergrößerte Hämorrhoiden werden nach ihrer Größe in Stadien unterteilt und je nach Stadium behandelt.
Vergrößerte Hämorrhoiden ohne Symptom.
Therapie:
Keine Therapie notwendig, ggf. Salben
Vergrößerte Hämorrhoiden mit Symptomen wie Juckreiz, kleine Blutungen
Therapie:
Salbenbehandlung, Gummibandligatur, Verödung der Hämorrhoiden, Hämorrhoidenarterienligatur mit Raffung (HAL-RAR), Ausschneiden der Hämorrhoiden (OP nach Fergusson, Parks).
Vergrößerte Hämorrhoiden, die aus dem After vortreten, sich aber wieder zurückdrücken lassen.
Therapie:
Hämorrhoidopexie nach LONGO mit Zirkularstapler, Ausscheiden der Hämorrhoiden (OP nach Fergusson, Parks).
Vergrößerte Hämorrhoiden, die aus dem After vortreten und sich nicht mehr zurückdrücken lassen.
Therapie:
Ausschneiden mit plastischem Schleimhautversatz (Operation nach Fansler-Arnold)
Fisteln sind schlauchartige Verbindungen zwischen zwei Organen, die dort nicht hingehören. Im Falle von Analfisteln heißt das, dass eine Gangverbindung zwischen dem Mastdarm und der Haut neben dem After vorliegt. Oft werden Fisteln erst entdeckt, wenn sie sich entzündet haben und sich Eiter darin gebildet hat.
Die Art der Fistelbehandlung ist davon abhängig, ob die Fistel durch den Schließmuskel zieht oder nicht. Daher ist hier eine sehr individuelle Beratung zur Fistelbehandlung notwendig. In unserer Klinik werden alle Formen der Fistelbehandlung angeboten:
Dies sind oft schmerzhafte kleine Einrisse der Afterschleimhaut, die häufig nach Durchfällen oder besonders hartem Stuhlgang auftreten. Bessert sich die Fissur nicht nach entsprechender Salbenbehandlung, so muss sie durch Ausschneiden in einer kleinen Operation entfernt werden.
Die Operation kann in den meisten Fällen ambulant erfolgen und dauert etwa zehn Minuten.
Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom) ist eine Sonderform des Dickdarmkrebses, an der jährlich in Deutschland etwa 15 Menschen pro 100 000 Einwohner erkranken. Befallen sind hier die letzten 16 cm des Dickdarmes vor dem Darmausgang. Der Mastdarmkrebs ist eine typische Tumorerkrankung im höheren Lebensalter, die im Vergleich zum Dickdarmkrebs eine etwas ungünstigere Prognose hat, dafür aber mit einfacheren Mitteln diagnostiziert werden kann.
Auch der Mastdarmkrebs und seine Vorstufen können durch die Vorsorgekoloskopie frühzeitig erfasst bzw. ausgeschlossen werden. Bei der operativen Therapie gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, jeder Einzelfall muss nach anatomischen Gegebenheiten und Besonderheiten des Tumors individuell angegangen werden.
Wie bei anderen Krebsarten sind die Heilungschancen verbessert, wenn der Tumor bereits in seinen Frühstadien zu erkannt wird.
Da der Dickdarmkrebs in seinen frühen Stadien keine Symptome verursacht, ist die Früherkennung durch die Vorsorge-Dickdarmspiegelung von herausragender Bedeutung. Deshalb wird eine Vorsorge-Koloskopie ab dem 55. Lebensjahr dringend empfohlen, bei auftretenden Symptomen und Risikopatienten auch eher.
Wissenswert hierzu:
Sollte trotz Früherkennung eine Darmkrebserkrankung auftreten, so liegt die Heilungschance bei über sechzig Prozent, wenn die Behandlung in kompetenter ärztlicher Hand liegt.
Im EVK Lippstadt behandeln wir Patienten mit Tumorerkrankungen nach den modernsten und aktuellsten Wissen und Techniken.
Wir bündeln die Kompetenzen der unterschiedlichen Fachabteilungen für die Behandlung von Krebserkrankungen in unserem fachübergreifenden Tumorboard. Hier werden die Therapiekonzepte aller unserer Krebspatienten interdisziplinär besprochen. An dieser Konferenz, die wöchentlich stattfindet, nehmen Onkologen, Internisten, Chirurgen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Gynäkologen und Pathologen teil.
Seit Jahren sind wir erfolgreich Mitglied im Westdeutschen Darmkrebszentrum (WDC) (Siegel des WDC einsetzen oder Kopie der Urkunde).
Weitere Untersuchungen:
Üblicherweise folgt nach der Operation ein eintägiger Aufenthalt auf der Intensivstation zur Überwachung. Da wir zu dem Eingriff einen Schmerzkatheter (PDK) nutzen können sie schnell und fast schmerzfrei wieder aus dem Bett aufstehen. Sie können auch bereits am Tag der Operation wieder trinken und Joghurt sowie Brühen zu sich nehmen. Sobald Ihr Darm wieder seine Tätigkeit aufnimmt (er „streikt“ gerne kurz nach einer Operation für eine kleine Weile) erhalten Sie wieder leichte Kost.
Der Krankenhausaufenthalt nach der Operation liegt bei fünf bis zehn Tagen.
Der entfernte Darm wird zu einer feingeweblichen (histologischen) Untersuchung zum Pathologen geschickt. Dort wird der Tumor nach bestimmten Kriterien in Stadien eingeteilt (sog. TNM-Stadien). Bei den Stadien T3 und höher oder bei Befall von Lymphknoten ist nach der Operation eine medikamentöse Nachbehandlung (Chemotherapie) oder Strahlenbehandlung empfohlen.