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Jeder einzelne kann etwas für den Klimaschutz tun - EVK Lippstadt spart 320 Tonnen CO2 ein

Benjamin Lütkehaus (Klimamanager im EVK Lippstadt) vor der neuen Photovoltaik-Anlage auf dem Haupthaus des Krankenhauses. Allein diese Anlage produziert eine Leistung von knapp 100 Kilowatt-Peak (kWp).

Das EVK Lippstadt hat 328 Betten. Pro Klinikbett verbraucht das Krankenhaus rechnerisch so viel Energie wie drei bis vier Einfamilienhäuser. In Zeiten des Klimawandels und der Energiekrise eine schlechte Bilanz. Benjamin Lütkehaus, Klimamanager des Evangelischen Krankenhauses, hat in den letzten Monaten viele Projekte begleitet, um das EVK Lippstadt energieeffizienter und klimafreundlicher zu machen.

Der 37jährige ist Haustechniker und Klimamanager in einer Person – eine gute Kombination. „Im Krankenhaus gibt es viele Hebel, um Energie einzusparen,“ so Lütkehaus.

Ein Krankenhaus ist rund um die Uhr in Betrieb – 365 Tage im Jahr. Klima-, Heizungs-, Kälteanlagen verbrauchen hohe Mengen an Energie. Im EVK Lippstadt nicht mehr, weil Laufzeiten mit den tatsächlichen Betriebszeiten abgestimmt wurden. Benjamin Lütkehaus: „Die Lüftung in der Küche hat zum Beispiel nach dem Mittagsbetrieb bis 5 Uhr morgens Pause. Und unsere Heizungsanlage haben wir komplett überholt.“ Nach der vollständigen Sanierung der Heizungsanlage spart das Haus 25 Prozent Heizenergie ein. Auch 400 000 Kilowattstunden für Licht werden bald der Vergangenheit angehören. „Mit dem Einbau von energiesparenden LED-Leuchten werden wir diese Zahl nach und nach halbieren“, sagt der Klimamanager. Nach der ersten Solaranlage auf dem Dach des Krankenhauses und des angrenzenden Facharztzentrums wird aktuell eine zweite Anlage auf den Dächern der Erwachsenen- und Kinderintensivstation gebaut. Voraussichtlich werden beide Anlagen zusammen knapp 180.000 Kilowattstunden grünen Strom produzieren. Energie, die direkt zum Eigenverbrauch in das Krankenhausnetz eingespeist wird.

Doch auch kleinere Projekte erzielen große Wirkung: Der Verbrauch an Plastikbechern an den Getränkeautomaten wurde um ein Drittel reduziert, seitdem die Mitarbeitenden im Krankenhaus ihren eigenen Becher in den Automaten stellen: „45 000 Pappbecher pro Jahr sind Geschichte.“ Außerdem verschwinden die Essensabfälle des Krankenhauses zu 100 Prozent in einer Biogasanlage.

Das EVK Lippstadt stellt Mitarbeitern und Besuchern auf dem hauseigenen Parkplatz an der Wiedenbrücker Straße Stromtankstellen für Elektrofahrzeuge zur Verfügung. Das Krankenhaus selbst nutzt Hybridfahrzeuge als Dienstwagen. Auch die Zahl der Fahrradstellplätze auf dem Krankenhausgelände wurde erhöht. Es gibt E-Bike-Stellplätze mit Stromanschluss für Mitarbeiter und „wir werden bald hier im Haus die Möglichkeit haben, E-Bikes zu leasen.“

Ideen hat Benjamin Lütkehaus viele. „Jeder Mitarbeiter sollte über die Nutzung des Stromfressers Aufzug nachdenken. Die Busverbindung zum EVK Lippstadt könnte optimiert werden. Dann ließen noch mehr Mitarbeitende das Auto zu Hause stehen.“ Der Klimamanager kommt übrigens mit dem Fahrrad zur Arbeit. „Jeder Einzelne kann etwas für den Klimaschutz tun“, ist Benjamin Lütkehaus überzeugt. Und er appelliert an Kollegen und Besucher: „Was zu Hause gilt, gilt auch hier. Fenster auf, Heizung an – das geht auch im Krankenhaus nicht.“

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