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Landeskrankenhausplan NRW - Das Modellprojekt wird Realität

Das Dreifaltigkeits-Hospital mit seinem Haus in Lippstadt und dem Marien-Hospital in Erwitte hat alle relevanten Leistungsgruppen im Rahmen der Neuordnung des Landeskrankenhausplans erhalten. „Das jahrelange Hinarbeiten auf den Landeskrankenhausplan und die enge Zusammenarbeit mit dem Ministerium (MAGS) in Düsseldorf haben sich nun wirklich ausgezahlt“, so Geschäftsführer Prof. Dr. Volker de Vry am Freitag in einer ersten Stellungnahme. Viele Durststrecken waren durchzustehen, so zuletzt die erfolgreiche Zertifizierung des Krankenhauses durch die Deutsche Krebsgesellschaft. So dürfen in Zukunft in Lippstadt weiterhin die Leistungsgruppen Onkologie und Palliativmedizin, aber auch Leukämie und Lymphome behandelt werden. Das DFH erhält die komplexe Gastroenterologie (Innere), die komplexe Nephrologie (Nieren) sowie die komplexe Pneumologie (Lunge und Atemwegskrankheiten). Auch das Evangelische Krankenhaus Lippstadt äußert sich sehr zufrieden über die durch das Land NRW zugeteilten Leistungsgruppen.  „Wir werden in den medizinischen Schwerpunktbereichen unseres Hauses, der Geburtshilfe, Frauen- und Kinderheilkunde und der Neurologie mit Schlaganfallzentrum, weiterhin alle gewohnten Leistungen anbieten können.  Auch in der Allgemeinchirurgie und der komplexen Gastroenterologie decken wir ein breitgefächertes Spektrum ab, “ freut sich Geschäftsführer Franz Fliß.

Im Detail bedeutet das für die Kardiologie, einem der zentralen Schwerpunkte des Dreifaltigkeits-Hospitals, dass diese alle kardiologische Leitungsgruppen erhält, hierzu gehören die Interventionelle Kardiologie, die Elektrophysiologischen Untersuchungen/Ablationen sowie die kardialen Devices. In der Gefäßchirurgie des Dreifaltigkeits-Hospitals dürfen weiter die Bauchaortenaneurysma-, sowie die Carotis-OPs erbracht werden, ebenso wie Eingriffe an den peripheren arteriellen Gefäßen. Einen großen Erfolg kann auch der orthopädische Maximalversorger in Erwitte beisteuern: Hier dürfen alle Hüft- und Kniegelenk-OPs sowie alle Revisionen an Knien und Hüfte weiterhin durchgeführt werden. Zum 1.10. wird der neue Chefarzt Prof. Dr. Christian-Dominik Peterlein als Nachfolger von Prof. Dr. Thomas Hess hier seinen Dienst antreten. Er kommt aus der Auguste-Viktoria-Klinik in Bad Oeynhausen, ist Lippstädter und wird am 17. Juli der Öffentlichkeit vorgestellt. Auch die Wirbelsäuleneingriffe dürfen weiterhin vorgenommen werden. Hier konnte mit Prof. Dr. Reza Akhavan-Sigari ein neuer Experte für diese Eingriffe gewonnen werden, der mit dem 1. März dieses Jahres seine Tätigkeit aufgenommen hat.

Weiterhin darf das Dreifaltigkeits-Hospital am Marien-Hospital Erwitte die urologischen Leistungen erbringen. Hier ist die Urologie die einzige im Kreis Soest. In Lippstadt dürfen am DFH auch weiterhin Leistungen in der HNO erbracht werden. Die Erbringung von Leistungen in der Hauptabteilung Geriatrie wurden ebenfalls vom Land bestätigt.

Das Evangelische Krankenhaus Lippstadt, das in den letzten Jahren durchgehend die Mindestmengen bei der Versorgung frühstgeborener Kinder erreicht hat, bleibt gemäß dem neuen Landeskrankenhausplan auch zukünftig ein Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1). Das heißt, auf den neonatologischen Stationen des Krankenhauses können auch zukünftig Neugeborene, die vor der 29. Schwangerschaftswoche oder mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1.250 Gramm zu Welt kommen, auf höchstem medizinischen Niveau versorgt werden. Positive Nachrichten gab es auch für die Fachbereiche der Gynäkologie und Neurologie: So dürfen im EVK, als einziges Krankenhaus in der Region, weiterhin Patientinnen mit Ovarialkarzinom behandelt werden. Auch die neurologische Frührehabilitation, ein überregionales Alleinstellungsmerkmal des Lippstädter Schlaganfallzentrums, darf weiterhin angeboten werden.

Auf ein weiteres Erbringen von Eingriffen an der Leber und dem Ösophagus (Speiseröhrenkrebs) haben die Lippstädter Krankenhäuser in Abstimmung mit dem Land verzichtet. Diese Leistungen werden zukünftig in Zentren erbracht, die mit den Lippstädter Krankenhäusern in enger Verbindung stehen. Weiterhin erbracht werden dürfen jedoch die Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und – vorbehaltlich der Fusion beider Häuser – auch am sogenannten tiefen Rektum.

Die jahrelange, konsequente Investition in Personal und medizinische Geräte in beiden Häusern sowie das Modellprojekt der geplanten Fusion zu einem Klinikum mit überregionalem Versorgungsgebiet waren aus Sicht von de Vry und Fliß, ausschlaggebend für die Erteilung der Leistungsgruppen durch das Land. „Lippstadt und die Menschen der Region dürfen sich wirklich freuen, dass sie hier auch zukünftig eine Versorgung auf medizinisch höchstem Niveau erhalten.“

BU: (v.l.n.r) Ralf Linnebur (allgemeiner Bürgermeister-Vertreter der Stadt Erwitte), EVK-Geschäftsführer Franz Fliß, Lippstadts Bürgermeister Arne Moritz, Prof. Volker de Vry (Geschäftsführer Dreifaltigkeitshospital) und Gesekes Bürgermeister Dr. Remco van der Velden freuen sich über die positiven Ergebnisse der Landeskrankenhausplanung.

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