Gangolf Dreieichmann, Pfarrer an der Lippstädter Großen Marienkirche, bringt 1849 den Stein ins Rollen: Der Geistliche fordert ein Armen- und Krankenhaus. Zwei Jahre später findet die Grundsteinlegung für das neue Krankenhaus an der Alten Soeststraße, der heutigen Kolpingstraße, statt. 1852 steht das Krankenhaus – mit acht bis zehn Betten für Kranke, vier Betten für Kinder und vier Betten für Alte. Für die Pflege der Patienten kommen Diakonissen aus Bethel. 1887 gibt es einen Erweiterungsbau an der Alten Soester Straße.
1913 entsteht ein neues Krankenhaus an der Wiedenbrücker Landstraße, der heutigen Wiedenbrücker Straße. Schon 15 Jahre später ist das 160-Betten-Haus zu klein. Der zweite Erweiterungsbau geht in Betrieb.
Mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges wird das Krankenhaus Lazarett für Schwerverletzte. Zum Kriegsende übernimmt die amerikanische Besatzungsmacht das Haus, erklärt die Belegschaft zu Gefangenen und gibt Haus und Personal dann 1946 wieder frei. 1952 feiert das Krankenhaus seinen 100sten Geburtstag. Als Geburtstagsgeschenk bekommt die Abteilung für Innere Medizin einen eigenen Gebäudetrakt mit einer Isolierstation im sogenannten „Parkhaus“.
Das Krankenhaus wächst weiter: In den 50er Jahren kommt die Kinderklinik und die Kinderkrankenpflegeschule dazu. 1964 wird wieder gebaut. An der Wiedenbrücker Straße entsteht ein Krankenhausneubau in den 1967 die ersten Patienten einziehen. Fünf Jahre später kommen zwei Personalwohnheime dazu.
Das neue Jahrtausend ist von An- und Umbauten geprägt: Es gibt eine neue Kinderintensivstation mit Räumen für Frühgeborene, die neue Intensivstation für Erwachsene. Das EVK Lippstadt – inzwischen Mitglied im Valeo-Klinikverbund – baut die Kinderklinik weiter aus und eröffnet das Facharztzentrum. Und es geht weiter: 2006 geht das neue Facharztzentrum am EVK Lippstadt mit ambulanten Operationsräumen, verschiedenen Arztpraxen und einer Apotheke an den Start. Im gleichen Jahr beginnt der Anbau der Stroke Unit für Schlaganfallpatienten an die Erwachsenenintensivstation.
2007 werden die Patientenzimmer im Krankenhaus von Grund auf modernisiert. Die neue Zentralsterilisation wir eröffnet und es gibt einen Spielplatz für die Kinder- und Jugendklinik. 2009 nimmt die interdisziplinäre Notaufnahme (ZINA) ihre Arbeit auf. 2012 entscheidet sich das Haus zum Einbau einer DSA-Anlage. Diese hochmoderne Röntgenanlage ermöglicht den Ärzten sogenannte Digitale Substraktions Angiographien durchzuführen. Bei schwer betroffenen Schlaganfallpatienten können so Blutgerinnsel operativ außerhalb und innerhalb des Kopfes durchgeführt werden. Für die Region Lippstadt/Kreis Soest/Sauerland und die Kreise Gütersloh und Warendorf bedeutet das seitdem eine deutlich verbesserte Diagnostik und Therapie bei Gefäßkrankheiten.
Seit 2011 gehört das Evangelische Krankenhaus Lippstadt zur Gruppe der Valeo-Kliniken GmbH. Zusammen mit den evangelischen Krankenhäusern in Hamm und dem Evangelischen Lukas-Krankenhaus Gronau und weiteren Service- und Dienstleistungsgesellschaften ist Valeo-Kliniken breit aufgestellt und trägt die Verantwortung für rund 2 600 Mitarbeitende sowie mehr als 40 000 stationäre Patienten jährlich.