Intraoperative Elektronen Radiotherapie (IOERT)

Das Brustzentrum des Evangelischen Krankenhauses Lippstadt gehört zu den wenigen Brustzentren in Deutschland, die in der Brustkrebstherapie die Intraoperative Elektronen Radiotherapie (IOERT) anbieten. IOERT ist ein neues Verfahren in der Krebstherapie. Dabei wird das Tumorbett während der Operation zielgenau bestrahlt, nachdem der Tumor vorher entfernt wurde. Das Tumorbett wird bestrahlt, ohne umliegendes Gewebe und Organe mit einzubeziehen. Die Bestrahlung selbst dauert nur wenige Sekunden. Danach wird die Wunde in üblicher Weise verschlossen und die Operation beendet. Bei dem Bestrahlungsgerät handelt es sich um einen hochmodernen, mobilen Linearbeschleuniger, der mit Elektronen arbeitet.

Vorteile

Die bessere Verteilung der Strahlendosis und die optimale Präzision, mit der die Bestrahlung auf das Zielgebiet gerichtet werden kann, sind große Vorteile des IOERT-Verfahrens. Das umliegende gesunde Gewebe wird geschont und Nebenwirkungen werden minimiert. Auch reduzieren sich die Zahl der anschließend notwendigen Bestrahlungen und damit die körperlichen und seelischen Belastungen der Gesamttherapie. Nach einer IOERT treten weniger kosmetische Spätfolgen in Form von Hautveränderungen an der Brust auf.
Studien zeigen, dass durch die gezielte Einmalbestrahlung während der OP bei Brustkrebs im Frühstadium die gleiche Wirksamkeit erreicht werden kann wie bei einer herkömmlichen sechswöchigen Strahlentherapie.

Die Vorteile im Überblick

• Frühzeitige Bestrahlung, dadurch erhöhte Effektivität
• Zielgenaue Bestrahlung des Tumorbettes
• Reduktion der postoperativen Strahlentherapie und Schonung des umliegenden, gesunden Gewebes
• Verbessertes kosmetisches Ergebnis
• Minimierung von Nebenwirkungen

Zielgruppe

Rund 80 Prozent der Brustkrebspatientinnen im Evangelischen Krankenhaus Lippstadt werden brusterhaltend operiert. Bei diesen Frauen wird nicht die komplette Brust entfernt, sondern lediglich der Tumor mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand zum Restgewebe.

Die IOERT-Bestrahlung kommt in der Regel für alle Patientinnen in Frage, bei denen eine brusterhaltende Operation möglich ist. Der Einsatz des Verfahrens hängt allerdings von verschiedenen Faktoren, insbesondere der Tumorgröße ab.